Wikinger by Knut Lindh

Wikinger by Knut Lindh

Autor:Knut Lindh [Lindh, Knut]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Saga
veröffentlicht: 2015-03-20T00:00:00+00:00


Amerikas weiße Indianer

Die Leifsbuden von L’Anse aux Meadows liefern als einziger archäologischer Fund den Beweis dafür, daß sich vor tausend Jahren in Amerika Menschen aus Nordeuropa aufgehalten haben. Doch es kann außer den in den Sagas erwähnten ja noch weitere Expeditionen nach Vinland gegeben haben. Manche Forscher vertreten die Ansicht, daß die nordischen Grönländer in den folgenden Jahren immer wieder die Davis-Straße überquert haben, um sich an den Naturschätzen des jenseitigen Ufers zu bedienen. Andere gehen davon aus, daß kleine Gruppen von Grönländern sich in Nordamerika niedergelassen und das neue Land in westlicher und südlicher Richtung besiedelt haben.

Solche Theorien werden von mehreren schriftlichen Quellen gestützt. 1965 veröffentlichte die Yale University Press das Buch The Vindland Map and the Tartar Relation, in dem unter anderem eine Weltkarte aus der Mitte des 15. Jahrhunderts abgebildet ist. Die Forscher staunten nicht schlecht, als sie entdeckten, daß Vinland als westlich von Grönland und Island gelegene Insel eingezeichnet ist. Die Karte weist außerdem einen lateinischen Text auf, der genau über diesen Inseln steht:

'Wie es Gott gefiel, so entdeckten nach einer langen Reise von der Insel Grönland gen Süden über den fernsten und letzten Teil des westlichen Ozeans die Genossen Bjarni und Leif Eirikssohn ein überaus fruchtbares neues Land, wo sogar Weinranken wuchsen, und diese Insel benannten sie Vinland. Henricus, der Gesandte des Heiligen Stuhls und der Bischof von Grönland und der umliegenden Gebiete, suchte im Namen des allmächtigen Gottes während des letzten Lebensjahres unseres gebenedeiten Vaters Pascal dieses überaus reiche und große Land auf. Er verweilte dort lange, im Sommer wie im Winter, und reiste dann später in nordöstlicher Richtung nach Grönland und zog auf diese Weise weiter, in demütigem Gehorsam seinen Vorgesetzten gegenüber.'

In unserem Zusammenhang interessant ist der letzte Teil des Textes. Der Mann, der darin 'Henricus' genannt wird, war der Bischof Eirik Henricus oder Eirik Uppsi Gnubssohn, wie sein weltlicher Name lautete. Den isländischen Chroniken nach machte er sich 1121 auf den Weg nach Vinland.

Aber warum trat er diese Reise an? Und was wurde dann aus ihm?

Helge Ingstad beantwortet in Oppdagelsen av det nye land diese Fragen so: 'Er muß vorgehabt haben, eine Gruppe von nordischen Auswanderern aufzusuchen, von deren Aufenthalt in Vinland er wußte, um bei ihnen seelsorgerisch tätig zu werden. Wir können kaum annehmen, daß Bischof Eirik aus Lust und Laune ein so unsicheres Ziel wie die Missionierung von Eingeborenen in der Neuen Welt verfolgt hätte. Zudem gab es Eingeborene im Norden der nordischen Siedlungen auf Grönland, und es wäre leichter gewesen, bei diesen Bekehrungsversuche zu unternehmen.'

Ingstad betont, daß die Fahrwege nach Vinland bekannt waren und daß wir annehmen können, daß nordische Grönländer ab und zu westwärts in die neue Welt gesegelt sind, um auf Jagd zu gehen und um aus den großen Wäldern von Labrador und Grönland Material für den Schiffbau zu holen. Er fügt hinzu: 'Wir dürfen außerdem die Möglichkeit nicht außer acht lassen, daß sich Gruppen von nordischen Siedlern dort auch für längere Zeit niedergelassen haben.'

Es gibt eine Vielzahl von Geschichten über 'weiße Menschen' oder 'weiße Indianer', die



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